Litorius (gestorben 439) war ein weströmischer Heermeister (magister militum).

Litorius diente unter dem weströmischen Kaiser Valentinian III. und war vor allem in Gallien eingesetzt. Er kämpfte dort erfolgreich gegen die Westgoten unter Theoderich I., die seit 418 ein eigenes Reich in Gallien errichtet hatten. Wohl noch im Rang eines comes entsetzte er 436 das belagerte Narbo Martius. Er fungierte 439 als Heermeister und unterwarf das aufständische Aremorica, geriet bei Kämpfen um Tolosa, in denen er mit äußerster Brutalität vorging, aber in gotische Gefangenschaft und wurde getötet. Der Chronist Prosper Tiro vermerkt, dass Litorius vor der Schlacht die „heidnischen“ Priester befragte und den Göttern huldigte. Dies ist insofern bemerkenswert, als das Römische Reich zu dieser Zeit bereits umfassend christianisiert war und ein hochrangiger römischer General, der noch den traditionellen polytheistischen Götterkulten anhing, äußerst ungewöhnlich war.

Unklar ist, welches Heermeisteramt Litorius genau bekleidete. Anscheinend war er aber dem mächtigen obersten westlichen Heermeister Aëtius untergeordnet, den er vielleicht übertreffen und so Einfluss gewinnen wollte, was aber sein Tod verhinderte.

Literatur

  • Alexander Demandt: Magister militum. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband XII, Stuttgart 1970, Sp. 553–790, hier Sp. 666 f (Digitalisat).
  • Otto Seeck: Litorius 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XIII,1, Stuttgart 1926, Sp. 783 f.

Anmerkungen


Video Pistorius

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Leiter (Heraldik) HeraldikWiki

(PDF) El Comes Litorius i Asterius, Comes Hispaniarum

(PDF) Administració Civil 01 Litorius praesesprovintia Balearica