Ack Värmeland, du sköna (auch Värmlandssången oder Värmlandsvisan) ist ein schwedisches Volkslied, das die Schönheit Värmlands beschreibt und auch die heimliche Regionalhymne der Provinz Värmlands län darstellt.

Geschichte und mögliche Vorlagen

Den ursprünglich aus vier Strophen bestehenden Text schrieb der Historiker Anders Fryxell 1822 für das Singspiel-Libretto Vermlands-flickan (Vermland Mädchen). Fredrik August Dahlgren übernahm das Lied 1846 mit zwei neuen Strophen in sein Lustspiel Värmlänningarna (Die Vermländer). Der heute meist gesungene Text kombiniert Fryxells erste Strophe mit den beiden Strophen von Dahlgren.

Die Inspiration zu dem Text hatte Fryxell, als er 1822 die Volksliedmelodie hörte, die schon einige Jahre zuvor, nämlich 1806, in Östergötland als Risingevisan aufgezeichnet wurde. Die Melodie soll auf dem niederländischen Geusenlied O, Nederland! Let op u saeck beruhen, das 1626 in der postum erschienenen Sammlung von Adriaen Valéry gedruckt wurde und das möglicherweise von holländischen oder wallonischen Einwanderern nach Schweden gebracht wurde.

In der Literatur wird auch häufig hingewiesen auf die Ähnlichkeit mit einer Melodie, die erstmals 1600 in dem italienischen Renaissance-Lied Fuggi, fuggi, fuggi da questo cielo von Giuseppe Cenci, und erneut 1645 unter dem Titel La Mantovana von Gasparo Zanetti verwendet wurde. Sie findet sich ähnlich auch in Weisen anderer europäischer Länder, sie kann daher als „europäisches Liedgut“ gekennzeichnet werden. Aufgegriffen wird die Melodie in der israelischen Nationalhymne haTikwa des rumänischstämmigen Komponisten Samuel Cohen. Ähnlichkeit besteht auch mit dem Hauptthema von Moldau aus Mein Vaterland, doch verwies Bedřich Smetana eher auf die „Allgemeingültigkeit“ der Melodie, die „vielen Völkern eigen“ sei. Die Gemeinsamkeit betrifft allerdings nur die aufsteigende Tonleiter, also die ersten sechs Töne. Der Musikwissenschaftler Michael Walter verweist darauf, dass Smetana hier kein Volkslied zitiert, sondern eher einen Tonfall aufnimmt. Die charakteristische Fortführung der Melodielinie über die große Sept und die None scheint jedenfalls eine Eigenheit der schwedischen Volksliedmelodie zu sein, sie findet sich in keinem der möglichen Vorbilder.

Text

Anders Fryxells Version – aus dem Singspiel Vermlands-flickan (1822)

F. A. Dahlgrens Version – aus dem Singspiel Värmlänningarna (1846)

Melodie

Rezeption

Das Lied wurde von bekannten schwedischen Sängerinnen und Sängern wie Jussi Björling, Zarah Leander oder Bibi Johns auf Schallplatte eingesungen. Auch Monica Zetterlund, Bengt Arne Wallin, Jan Johansson und andere schwedische Musiker griffen für ihre Versionen auf die ursprüngliche Melodie zurück, die auch von Esther & Abi Ofarim vorgetragen und international bekannt gemacht wurde.

Dear Old Stockholm

Stan Getz, der sich 1951 längere Zeit in Schweden aufhielt, wollte sich in seinen Konzerten für die Gastfreundschaft mit einem schwedischen Stück bedanken und bearbeitete das Lied unter dem Titel Dear Old Stockholm als Jazznummer. Diese Fassung entwickelte sich rasch zum Jazzstandard und wurde u. a. von Miles Davis, John Coltrane und Chet Baker aufgenommen.

Weblinks

  • Värmlandsvisan: Liedblatt (Noten, Text, Übersetzung, Anmerkungen) und Vorsprache der Klingenden Brücke
  • Ack Värmeland du sköna (Text und Melodie)
  • Ack Värmeland, du sköna (Anonymous): Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project

Einzelnachweise


Ack, Värmeland, du sköna Ich liebe Obertongesang

Ack Värmeland du sköna

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Roither Ack Värmeland, du sköna Arranged for 12 Celli